Unter einer Fettverteilungsstörung versteht man gemeinhin die übermäßige Einlagerung von Fett an Po, Hüften und Beinen (Lipödem). Als krankhafte Störung ist sie chronisch und wird meist vererbt. Menschen, in der Regel Frauen, die unter dieser Form der Fettverteilungsstörung leiden, können durchaus einen schlanken Oberkörper haben, an den Fettansammlungen im unteren Körperbereich ändern jedoch auch Sport und Diäten und der damit einhergehende Gewichtsverlust nichts. Damit ist die Lipomastie eigentlich von einem Lipödem abzugrenzen, da es sich bei dieser Art Fetteinlagerung und der daraus resultierenden Brustentwicklung beim Mann nicht um ein Krankheitsbild handelt. Daher reduziert sich der Brustansatz in der Regel auch bei entsprechendem Gewichtsverlust, was bei einer echten, krankhaften Fettverteilungsstörung nicht der Fall ist.
Beim Lipodystrophie-Syndrom verändert sich das Unterhautfettgewebe durch die Zuführung bestimmter Medikamente und Medikamentenkombinationen, wodurch sich ebenfalls eine Fettverteilungsstörung ergeben kann. In Folge einer Insulintherapie oder einer antiretroviralen Therapie, der sich HIV-Erkrankte unterziehen, verlieren Betroffene oftmals Fett vor allem im Gesicht, am Gesäß und an den Extremitäten, während an anderen Stellen Fett eingelagert wird. Dies kann schließlich auch bei Männern zu einer, manchmal asymmetrischen, Vergrößerung der Brust aufgrund von Fettansammlung führen.
Da diese Form der Brustvergrößerung durch starke Medikamente und entsprechend notwendige Therapie verursacht wird, sollte sie deutlich von der üblichen Lipomastie abgegrenzt werden. Während beim Lipodystrophie-Syndrom die Betroffenen aufgrund ihrer Erkrankung die Folgen der Therapie und damit auch eine Fettverteilungsstörung hinnehmen müssen, handelt es sich bei der Lipomastie in der Regel ausschließlich um Fetteinlagerungen in der Brust in Folge von starkem Übergewicht, die durch Gewichtsreduktion abgebaut werden können. Damit lässt sich nur sehr bedingt von einer Lipomastie aufgrund einer Fettverteilungsstörung sprechen.